Key takeaways (TL;DR)
Der Online Safety Act 2023 verlangt zum Schutz Minderjähriger eine „hochwirksame“ Altersgarantie; Ofcom überwacht die Einhaltung.
Sanktionen bei Verstößen: bis zu 10 % des weltweiten Umsatzes oder £18 Mio. sowie mögliches Blocking im Vereinigten Königreich.
Eine reine Selbstauskunft „Ich bin 18+“ reicht nicht; erforderlich sind u. a. Alterschätzung mit Dokumentenstütze + Liveness sowie Identitäts-Integrationen mit binärer Rückmeldung.
Empfohlenes Muster: primäre, reibungsarme Methode (Alterschätzung) + dokumentärer Fallback in Zweifelsfällen; Privacy by Design und kontinuierliche Messung.
Die Altersüberprüfung im Vereinigten Königreich ist nicht mehr optional oder kosmetisch: Seit 2025 müssen Plattformen in UK Minderjährigen den Zugang zu schädlichen Inhalten verhindern und dies mit „hochwirksamen“ Methoden nachweisen – unter Aufsicht von Ofcom, der nationalen Regulierungsbehörde für Kommunikation.
Nicht-Einhaltung kann zu Geldbußen von bis zu 10 % des weltweiten Umsatzes und bis zu £18 Mio. führen – plus Service-Blocking und Reputationsschäden. Unternehmen, die in UK tätig sind, stehen daher zunehmend unter Beobachtung, wie sie personenbezogene Daten verarbeiten und wie reibungslos ihre Alterskontrollen funktionieren.
Dieser Beitrag hilft Ihren Produkt-, Rechts- und Compliance-Teams, das neue Regelwerk zu verstehen und die richtigen Entscheidungen zu treffen, um eine Altersüberprüfung mit geringer Reibung und hoher Akzeptanz auszuwählen und umzusetzen.
Der Online Safety Act 2023 verpflichtet Plattformen klar: Zugang Minderjähriger zu schädlichen Inhalten verhindern und dies belegen – mittels Maßnahmen, die den Zugang für Volljährige „hochwirksam“ absichern. Der Fahrplan ist gestaffelt: Für Part 5 (Dienste, die eigene Pornografie veröffentlichen) gilt die Pflicht seit dem 17. Januar 2025; für Part 3 (user-to-user und Suchmaschinen) musste die Child Access Assessment bis 16. April 2025 abgeschlossen sein. Seit dem 25. Juli 2025 — Age Verification Day — müssen alle Dienste, die Pornografie erlauben, robuste Alterskontrollen produktiv einsetzen. Am selben Tag begann Ofcom mit Prüfungen und ersten Untersuchungen.
Dieses Rahmenwerk stützt sich auf Kinderschutz-Codes und die Ofcom-Guidance (Januar–April 2025), die Erwartungen an Wirksamkeit, Verhältnismäßigkeit und Privatsphäre präzisieren. Die Selbstauskunft („Ja, ich bin 18“) entfällt; gefordert sind technische Evidenzen: Alterschätzung auf Basis von Biometrie & KI, Dokumentenprüfung mit 1:1-Gesichtsabgleich (Face Match) und Liveness, oder Identitäts-Integrationen, die ein Ja/Nein mit minimaler Datenübertragung zurückliefern – etwa Identity Wallets. Diese Verfahren sind zulässig, wenn sie zuverlässig, robust und kontinuierlich überwacht sind.
Bei Verstößen kann Ofcom Bußgelder bis 10 % des weltweiten Umsatzes oder £18 Mio. verhängen und den Blocking-Antrag für UK stellen. Der Regulator erwartet risikobasierte Entscheidungen, Dokumentation, Wirksamkeitsmetriken sowie eine Privacy-by-Design-Umsetzung, die die Verifizierung nicht zum Flaschenhals macht.
Die Pflicht beschränkt sich nicht auf „Erwachsenenseiten“. Seit dem 25. Juli 2025 muss jeder Dienst, der Pornografie veröffentlicht oder zulässt — ob Eigeninhalte oder UGC — „hochwirksame“ Alterskontrollen einsetzen, um Minderjährige auszuschließen. Der Rahmen unterscheidet:
Praktisch umfasst dies UGC-Plattformen mit 18+-Bereichen, Streaming-Dienste mit Community-Flächen, Suchmaschinen, die Nutzer:innen in UK pornografische Ergebnisse anzeigen, und sogar generative KI-Tools, die explizites Sexualmaterial im Dienst veröffentlichen. Wo ein vernünftigerweise vorhersehbares Expositionsrisiko besteht, erwartet Ofcom Systeme und Prozesse, die diese Exposition präventiv verhindern – Hinweise allein genügen nicht.
Über Pornografie hinaus verpflichten die Kinderschutz-Codes für Part 3 zur Risikosteuerung bei Selbstverletzung, Suizid, Essstörungen u. a. Schäden. Hier wird die Altersgarantie mit Design- und Moderationsmaßnahmen kombiniert (z. B. Begrenzung von DMs Unbekannter, Anpassung von Empfehlungen, Safe-Search standardmäßig aktiv, Elternkontrollen) – abhängig vom Risiko.
Die offiziellen Leitlinien erkennen mehrere „hochwirksame“ Methoden an, die sich kombinieren lassen (Defense-in-Depth):
Die Auswahl sollte Risikolevel, Inhaltskontext, Jurisdiktion, Privatsphäre, Nutzerakzeptanz und Gesamtkosten ausbalancieren.
Regulator und UK-Regierung betonen Verhältnismäßigkeit und Datenminimierung. Praktisch heißt das:
Ziel ist es, Compliance nachzuweisen und Vertrauen aufzubauen, ohne die Reibung zu erhöhen.
Nach Inkrafttreten rechnet die Regierung mit spürbaren Veränderungen in der Online-Interaktion Minderjähriger: Alterschecks auf mehr Flächen und angepasste Algorithmen, um schädliche Exposition zu reduzieren. Parallel ist ein Anstieg der VPN-Nutzung zur Umgehung von Kontrollen zu beobachten; der regulatorische Auftrag betont, dass Plattformen vorhersehbare Umgehungen verhindern und keine Abkürzungen fördern sollen. Die Debatte zwischen NGOs, die mehr Sicherheit begrüßen, und Privacy-/Meinungsfreiheits-Verteidiger:innen, die Verhältnismäßigkeit und Transparenz einfordern, hält an. Für Unternehmen ist die Schlussfolgerung eindeutig: praktikable, nachweisbare und datenschutzfreundliche Compliance.
Die Alterschätzung von Didit basiert auf Biometrie, schätzt das Alter mit sehr geringer Reibung und aktiviert bei Unsicherheit einen Fallback (Dokument + Biometrie), um die Sicherheit zu erhöhen.
Didits Ansatz priorisiert:
Bei der Integration können Sie in wenigen Minuten starten – per Verifizierungslinks (No Code) oder APIs – für mehr Prozess-Flexibilität. Besonders geeignet für Plattformen, in denen Conversion geschäftskritisch ist und jede Reibung zählt.
Technische Details der Age-Estimation-Funktion finden Sie in unserer Technikdokumentation.
Der neue Rahmen verlangt messbare Ergebnisse: Minderjährige von schädlichen Inhalten fernhalten, ohne die Privatsphäre zu opfern oder die UX zu verschlechtern. Wirksam ist die Kombination aus reibungsarmer Primärmethode und hochverlässlichem Fallback, plus Observability und Evidenzen. Didits Alterschätzung folgt genau diesem Ansatz: Sie reduziert Reibung, beschleunigt die Akzeptanz und liefert dort stärkere Garantien, wo sie gebraucht werden – mit Privacy by Design ab der Architektur.